Von Blockwarten, Ersatzkrebssuppe und tanzenden Papierservietten wird ein bisschen erzählt. Und überhaupt: Der Kinofilm "Die Entdeckung der Currywurst" unter der Regie von Ulla Wagner nach einer Novelle von Uwe Timm mit Barbara Sukowa, Alexander Khuon, Wolfgang Böck ist ein bisschen von allem. Ein bisschen Filmkritik von Tristan Jorde.
Julie Delply realisierte mit "Die Gräfin" ein überaus ambitioniertes Filmprojekt und nahm sehr viel Verantwortung als Regisseurin, Drehbuchautorin, Hauptdarstellerin und Filmmusikkomponistin auf sich. Im Zentrum der Geschichte steht Erzebet Bathory (1560-1614) aus dem fürstlichen Geschlecht aus Siebenbürgen, das im 15. Jahrhundert in Ungarn heimisch wurde.
Alles richtig gemacht. Waren die ersten Filme der Harry-Potter-Serie hauptsächlich eine bewegte Illustration der Bücher, ist "Harry Potter und der Halbblutprinz" ein gelungener, unterhaltsamer, mit zahlreichen liebevollen Details ausgeschmückter Film. Zum ersten Mal entfalten sich die angehenden Jungzauberer mit schauspielerischer Leichtigkeit in all ihren Boshaftigkeiten, Eifersüchteleien und Neckereien, wenn auch mitunter hart an der Grenze zur Outrage. Im Original absolut sehenswert, für Fans und Quereinsteiger.
In "Alle anderen" geht es um das Grundlegendste aller Themen, die Beziehung zwischen Mann und Frau. Ein Pärchen, Anfang 30, allein auf der Insel. Sie kennen sich noch nicht lange. Sie lieben sich. Sie sind voller Zweifel. Konflikte sind vorprogrammiert. Dieser Film richtet einen sehr privaten, fast obszönen Fokus auf ihre kleinen Dialoge und wurde in Berlin dafür doppelt ausgezeichnet - mit dem Silbernen Bären für die "Beste Darstellerin" Birgit Minichmayr und mit dem "Großen Preis der Jury". Die Filmkritik von Christine Koblitz.
Heilige Kuh trifft auf Cheeseburger - oder Lachen und Lernen durch den großen Unterschied. Der Kinofilm "Outsourced" ist ein Glücksfall. Er schafft es, das beinharte Verschieben von Menschen und Firmen im Auftrag des uferlosen Profits der westlichen Gierwirtschaft in eine witzige, traurige und gleichzeitig erhellende, interkulturelle Geschichte zu gießen, die jede Minute Freude macht. Filmkritik von Tristan Jorde.
Schönheitschirurg, Pool und Pudel. Was haben wir gelacht. Oder doch nicht? "Endlich Witwe" (Enfin Veuve) von Regisseurin und Drehbuchautorin Isabella Mergault spielt mit Klischees bis zum Abwinken. Filmkritik von Tristan Jorde.
Jede und jeder, angeräumt mit Vorurteilen über die irre US-amerikanische Filmbranche, muss sich bestätigt fühlen beim Betrachten von "Inside Hollywood", dem neuen Film von Barry Levinson, der ja bereits mit "Wag the Dog" und "Good Morning Vietnam" veritable Meisterwerke mit bissigem Humor und einer gehörigen Portion Kritik am "American Way of Life" vorgelegt hat. Die Filmkritik von Tristan Jorde.
Die Unendlichkeit des Himmels oder die Sehnsucht des Dokumentarfilmers nach dem Spielfilm. Die Doku "Flieger über Amazonien" von Herbert Brödl liefert beeindruckende Einblicke in die beinharte Alltagsrealität eines Traumberufs.
Regisseur und Drehbuchautor Hal Hartley schuf mit "Fay Grim" einen Kinofilm, der Nachhilfe in Sachen schlechter Welt gibt. Oder, wie es so schön heißt: das Böse ist überall. Mitten im Geschehen dabei: Parker Posey und Jeff Goldblum. Von Tristan Jorde.
Symbole, Mythen, Action, Heldentum und das Spiel mit religiösem Glauben mit all seinen Irrwegen und verschlüsselten Pfaden ist das Zentrum des minutiös inszenierten Hollywood-Spektakels "Illuminati" unter der Regie von Ron Howard nach der Bestseller-Vorlage von Dan Brown und mit Tom Hanks in der Hauptrolle.
Unter der Regie von Luigi Falorni entstand mit dem Kinofilm "Feuerherz" eine sehr berührende Geschichte über eine unmögliche Kindheit. Eindrucksvoll werden das karge Leben, die alltägliche Brutalität und dazu die Absurdität eines Bürgerkriegs gezeigt. Filmkritik von Tristan Jorde.
In eiskalt faszinierenden Bildern erfindet der Kinofilm "So finster die Nacht" auf romantische, dennoch keinesfalls zimperliche Weise das Vampir-Genre neu, mit einer symbolträchtigen Geschichte eines jungen Außenseiters, der sich mit dem neuen Nachbarsmädchen anfreundet, die ein gruseliges Geheimnis mit sich trägt. Regisseur Tomas Alfredson schuf eine spannende Mischung aus Thriller, Romanze und Vampirgeschichte - und schrieb uns einen Brief.
Der belgisch-niederländische Kinofilm "Wolfsbergen" von Regisseurin Nanouk Leopold kreist in archaischer Manier um existentialistische Fragen. Über die Wucht der Langsamkeit im Film berichtet Tristan Jorde.
Der mit acht Oscars ™ prämierte Kinofilm "Slumdog Millionär" von Regisseur Danny Boyle und Lovleen Tandan und Drehbuchautor Simon Beaufoy vereint so ziemlich alles, was einen unterhaltsamen Kinofilm ausmacht, nämlich die Verquickung von Realität und Fiktion, Spannung und Humor, Romantik und Action.
Der Quantensprung ist enorm. Waren die Brenner-Verfilmungen "Komm, süßer Tod" und "Silentium" bestenfalls guter Durchschnitt, so ist "Der Knochenmann", die dritte Wolf Haas Verfilmung der Brenner Romane von Wolfgang Murnberger mit Josef Hader, Birgit Minichmayr und Josef Bierbichler eine hervorragende Literatur-Verfilmung, ganz großes Kino.
Die 13-fache Oscar-Nominierung irritierte doch etwas sehr angesichts der überlangen, faden cineastischen Umsetzung der Kurzgeschichte "Der seltsame Fall des Benjamin Button" (The Curious Case of Benjamin Button; 1922) von F. Scott Fitzgerald unter der Regie von David Fincher mit Brad Pitt, Tilda Swinton und Cate Blanchett.
Hej, hej, Wickie! Der japanische Kinofilm zum TV Dauerbrenner nach der Buchvorlage vom Autor des Kinderbuchs "Wickie und die starken Männer", Runer Jonsson, ist nun in einer schmucken Sammlerausgabe auf DVD erhältlich.
"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" aus dem Jahr 1973, einer Koproduktion der DEFA und den Filmstudios Barrandov in Prag, entzückt Jahr für Jahr die Herzen der Zuschauer und gilt für viele als die absolute Krönung im Genre Märchenfilm. Ein im wahrsten Sinne des Wortes Schmuckstück ist auch die vorliegende mit märchenhafter Eleganz ausgestattete DVD des Weihnachtsklassikers.
"Frau Holle" gehört zu einer ganzen Reihe bekannter Märchenfilme, die in den berühmten Filmstudios Babelsberg (Potsdam) von der staatlichen Filmgesellschaft der ehemaligen DDR, "Deutsche Film AG" (DEFA), gedreht wurden. Dieser Märchenklassiker von 1963 ist nun in einer reich ausgestatteten Edition auf DVD erhältlich.
Für viel Aufmerksamkeit im Vorfeld zur Premiere sorgt der neue Film von Woody Allen, "Vicky Cristina Barcelona". Der Grund ist simpel: Penelope Cruz, Scarlett Johansson und Javier Bardem bilden eine Ménage á trois. Die Frage, die dabei die Gemüter bewegt: Gibt es explizite Szenen?
Für langjährige Besucher der Viennale ist der Regisseur Kitano Takeshi beileibe kein Unbekannter mehr, wurde einer seiner Filme bereits 1992 in Wien gezeigt. Anerkennung fand er freilich auch anderswo. So wurde sein wohl bekanntester Film, "Hana-bi", 1997 mit dem Goldenen Löwen in Venedig ausgezeichnet. Mit "Achilles To Kame" gelang Takeshi ein weiterer ganz großer Wurf.
Eine Film-Rarität aus dem Jahr 1931 kam mit "Mordprozess Mary Dugan" bei der Viennale 08 zur Projektion. Unter der Regie von Arthur Robison ist in diesem Gerichtssaal-Drama die aus gutem Grunde, da des Mordes angeklagte, lethargisch und beinahe ausdruckslose Nora Gregor zu sehen.
Was haben wir gelacht über den am 9.1.2012 überraschend verstorbenen Towje Kleiner, sowie über Mo Schwarz, Helmut Fischer und Barbara Valentin, die in Helmut Dietls Fernseh-Serie "Der ganz normale Wahnsinn" deutschen Slapstick zum Besten gaben, frei nach dem Motto "Woran es liegt, dass der Einzelne sich nicht wohl fühlt, obwohl es uns allen doch so gut geht". Verklärte Erinnerungen? Die DVD-Box gibt Antwort darauf.
Das Beacon Theatre in New York dient als intimer Schauplatz für den Konzertfilm Shine A Light von Martin Scorsese, der diesmal die längst dienende Rock-Band der Welt ins Visier nahm: The Rolling Stones.
New York: Einsame Straßen, verlassene Häuser und eingestürzte Brücken zeigen die verheerende Katastrophe, die eine Seuche mit sich brachte und beinahe die ganze Menschheit dahingerafft und in böse, nachtaktive Mutanten verwandelt hat. Nur einer stört die Ruhe in New York City bei Tageslicht: Robert Neville (Will Smith), der scheinbar einzig Überlebende.
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