Die unbändige, faszinierende Macht des Geschichten Erzählens. "Der Kissenmann" unter der Regie von Andreas Robertz ist großes, neues Theater, aufgeführt als Gastspiel des artheater Köln in Kooperation mit Moving Theatre, im WUK.
Eine Gesamtraumchoreografie für Zuschauer und Akteure aus der Serie Tragödienproduzenten von theatercombinat in der Inszenierung von Claudia Bosse. So kann man die Premiere von "coriolan review" nach Shakespeare in der ehemaligen Ankerbrotfabrik kürzest möglich umschreiben. Es geht aber auch länger. Versprochen.
Liebe, Sexualität und eine enorme Portion Energie mit Texten von Jugendlichen, interpretiert von jungen Akteur/innen. Die rasante Uraufführung von "Schrilles Herz" fand im Dschungel Wien statt.
Es ist ein sehr erfreuliches Theater, das Schauspielhaus unter der Führung Andreas Beck. Viele junge, freche Versuche und viel Schönes waren da schon zu sehen. Aber nicht immer, wie z.B. bei "faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete" von Ewald Palmetshofer, gerät das Konzept - man verquicke Jungstar-Autor mit Jungstar-Regisseurin an rotierendem Bühnengerüst - deswegen auch schon zum bewegenden Theaterabend.
Spannendes Thema in braver Inszenierung. Das Kammer-Hör-Theater-Stück "Der Tod und das Mädchen" von Ariel Dorfmann wurde im Schubert Theater Wien zur Aufführung gebracht.
Mit "Speelvogels" (Spielvögel) präsentierte das Tanztheaterfestival Szene Bunte Wähne erstmals das niederländische Ensemble De Stilte in Wien. Drei Tänzerinnen eroberten dabei nicht nur die Bühne im WUK, sondern auch die Herzen des Publikums ab 4 Jahren.
"Und mein Ziel kann nur sein, dass man am Ende etwas begreift, sich identifiziert" - soweit der O-Ton von Autor Torsten Buchsteiner, der mit "Nordost" - einem Gastspiel von Theater Rampe im Kosmostheater - die Geiselnahme durch tschetschenische Terrorist/innen während des in Moskau gezeigten Musicals "Nord-Ost" in Erinnerung ruft. Ein Stück ohne Pathos und falsche Zwischentöne. Grandios, berührend, verdichtend.
Zehn Therapie-Stunden á 50 Minuten mit Sigmund Freud stehen in der Doku-Fiction-Reihe "Diesseits des Lustprinzips: Freud und die Folgen" am Programm des Wiener Schauspielhauses. In der ersten Sitzung wurden die Jahre 1873 bis 1884 und Freuds Einnahme und Erforschung von Kokain behandelt.
Manche Stücke oder Inszenierungen wirken bemüht und auf der Stelle tretend, obwohl sie Themen behandeln, die von allgemeinem Interesse sind und Aktualität in sich tragen. Bei "Splendour" im KosmosTheater, einer Koproduktion mit dem Bozener Theater im Hof, konnte sich Evelyn Blumenau dieses Eindrucks nicht erwehren. - Wo also liegt der Hund begraben?
Die Theater der Städte Freiburg und Heidelberg werden in der Spielzeit 2009/2010 ärmer, denn der Choreograph der beiden Häuser, Joachim Schlömer, wechselt nach St. Pölten in Niederösterreich. Er übernimmt dort im September 2009 die Leitung des Festspielhauses. Sein neues Stück "in schnee" feierte auf dem Lucerne Festival Musiktheater im August 2008 Premiere und leitet nun die neue Theatersaison ein.
Wenn heute das Waldviertel nicht nur für seine Ruhe sondern ebenso für sein reges Kulturleben bekannt ist, dann ist das untrennbar mit dem Wald4tler Hoftheater verbunden. Thomas Samhaber sprach mit dem Autor, Schauspieler und Regisseur Hakon Hirzenberger über das Stück "Räuberhauptmann Grasel", das eben dort aufgeführt wird.
Weder Kabarett noch Comedy, dafür Angriffe auch für Narren, Geläuterte und Abgeklärte: "Brot + Spiele" im bar&co Theater Drachengasse.
Comment Dire - wie soll ich sagen, ist Sprachmusiktheater und eine Melange aus Poesie, Schauspiel, Musik und Tanz mit Anne Bennent, Samuel Veyrat und Karl Ritter. Die Wiederaufnahme des Stücks erfolgt am 11. und 12. April im DAS DORF.
Louis Sachars Buch als europäische Erstaufführung im Theater der Jugend. Eine fulminante Zeitreise rund um einen Familienfluch, Freundschaft und ... enorm viele Löcher.
Endstand 0:5
Unausgegorenes Stück gegen gutes Schauspiel-Team. Ein Theatermatch zur bevorstehenden Fußball-EM 2008, das ins Auge geht. Schauspiel für junges Publikum ab 15 Jahren von Benedict Thill.
Eine flotte Komödie, die im zweiten Teil des Abends zur skurrilen Farce wird und den Akteur/innen vollen Einsatz abverlangt. Der sprechende Titel, den man mit "Ewig und drei Tage" übersetzen kann, macht neugierig und hält, was er verspricht.
Jede Liebesgeschichte hat ihren Anfang. Und jede Liebesgeschichte hat auch ihr Ende. Genau das ist der Kernstoff von The Last Five Years, dem Musical von Jason Robert Brown in der Wiener Kammeroper. Eine Geschichte zweier Liebenden, der Mann (Jamie) erzählt sie vom ersten Tag bis zum tragischen Abschied - die Frau (Catherine) rückwärts, vom Ende der Beziehung bis zum ersten Rendezvous.
Die Schauspielerin und Chanson-Sängerin Heilwig Pfanzelter und Perkussion-Koryphäe Peter Rosmanith begeben sich im musikalischen Theaterabend Nachts schlafen die Ratten doch in die Sprachgewalt von Wolfgang Borchert.
Ein beeindruckender Theatertext für junges Publikum ab 15 Jahren fand am 28. November 2007 im Dschungel Wien seine nicht minder beeindruckende österreichische Erstaufführung: Darksite, ein bitterböses Stück rund um Sozialverwahrlosung und Missbrauch.
An drei Abenden im November 2007 war Mein Leben mir selbst, die engagierte Theaterproduktion von Cocon-Kultur und dem Jugend- und Kulturhaus VZA, in der brunnen.passage Yppenplatz zu sehen. Thematisierte Gewalt an Frauen und deren erzwungene Domestizierung in einer facettenreichen Collage und mit schrägem Humor gepfeffert.
Ein interessantes Konzept verfolgen Hans Escher und Bernhard Studlar mit Wiener Wortstätten, das im Rahmen des Festivals Roter Oktober im Nestroyhof vom 1. bis 31. Oktober 2007 stattfand. Dieses interkulturelle Projekt soll die Auseinandersetzung und Vernetzung zwischen Autor/innen fördern, die größtenteils aus Osteuropa stammen, jedoch in Wien leben und schreiben.
Die Musik-Theaterproduktion Souvenir von Stephen Temperley - im Englischen wird das Stück sehr treffend als "A musical fantasy on the life of Florence Foster Jenkins" beschrieben - hinterlässt in der Zuschauerin gemischte Gefühle, sobald der letzte Lacher verebbt und das Theater wenig später seine Pforten schließt. Bleibt doch vor allem der fulminante Schluss in Erinnerung und die fein ziselierte Tragikomik der Mrs. J.
Das neue Stück aus der Shakespeareschen Reihe im Burgtheater, Romeo und Julia, welches am 20.9.2007 Premiere feierte, wurde vom Publikum alles andere als begeistert aufgenommen. Kaum zu verkennen waren die schockierten Gesichter und böse Mienen zum grotesken Spiel. Während sich das sehr jugendliche Ensemble rund um Sven Dolinsky (Romeo) und Julia Hartmann (Julia) auf der Bühne tummelte, gab sich das Premierenpublikum ernsthaft erzürnt über die waghalsige Inszenierung von Sebastian Hartmann.
Mit einem fulminanten Start in die Theatersaison 2007/2008 gelang es dem Ensemble des Volkstheaters am 7. September 2007 mit der Premiere von Das Ballhaus in einer Fassung von Volker Schmidt das Publikum zu begeistern. Von Carina Kerschbaumsteiner.
Wer den zum Theater umfunktionierten Stollen in Mödling sündenfrei betreten möchte, hat die Möglichkeit, noch schnell den Sündomat zu benutzen. Der Sündomat, der marktschreierisch im Stil der TV Shopping Kanäle dem p.t. Publikum ans verdorbene Herz gelegt wird, vergibt innerhalb von 30 Sekunden mit einer 90 Prozentigen Garantie alle Sünden, vollkommen Religions-, Reue-und Schmerzfrei.
Am 4. Juli wurden mit der Premiere des Stücks "Faust" die Sommerfestspiele Perchtoldsdorf 2007 eröffnet. Schauspieler und Publikum trotzten Wind und Wetter, sodass die Premiere vor der prachtvollen Kulisse der Burg zu Perchtoldsdorf stattfinden konnte. Der Regisseur Ioan C. Toma lässt die beiden Teile von "Faust" in einem fast dreistündigen Theaterstück zu einem harmonischen Ganzen verschmelzen.
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