Texte die was keine Lieder geworden sind (20 Regeln zum Glück) heißt das neue Buch von Thomas Andreas Beck. Ein Gespräch über Glück, Freundschaft, Sprache. Koste es, was es wolle.
Thomas Andreas Beck: Zwanzig Jahre gemeinsame Begeisterung für gesellschaftliche Phänomene, menschliche Bedürfnisse und politisches Gestalten. Ernst war und ist mir Mentor, Lehrer und Ratgeber und Beraterkollege. Wir haben immer wieder Unternehmer und Politiker gemeinsam beraten. Am verlässlichsten verbinden uns die regelmäßigen Treffen im Wiener Café Raimund, welche immer mit der Frage endeten: Was machen wir als nächstes gemeinsam?
Thomas Andreas Beck: Diese drei Themen verbindet die Dummheit, kombiniert mit Macht und Ohnmacht - und das daraus entstehende Unrecht. Was mich beschäftigt, in Wirklichkeit wütend macht, ist die dumme Feigheit, welche sich Feinde konstruiert, wo keine Feinde sind. Wenn impotente Idioten ihren Minderwertigkeitskomplex nach Außen projizieren, auf Wehrlose hinhauen und damit von ihrer eigenen Bedeutungslosigkeit ablenken wollen. Krieg anzetteln, nur weil sie unfähig sind sich zu freuen und sich selbst zu lieben. Solche Menschen bestehlen uns, stören unsere Gesellschaft und Menschlichkeit.
Thomas Andreas Beck: Texte allein gehen mir leichter von der Hand. Das ist eine Entwicklung der letzten drei Jahre, als ich mir selbst das Unspektakuläre eingestanden habe. Der Rockstar ist halt ein ganz anderer Typ Künstler als der Poet. Vielleicht ist es auch eine Alterserscheinung, ein erster Hauch von Weisheit? Jedenfalls beherrsche ich das Instrument Schreibmaschine besser als die Gitarre. Die Sprache ist mein stärkster künstlerischer Ausdruck.
Thomas Andreas Beck: Vordergründig nicht, da waren Georg Danzer, Wolfgang Ambros und auch Udo Lindenberg meine frühen Vorbilder. Tiefgründig und unspektakulär hat mich Ludwig Hirsch jedoch von Kindheit weg berührt. Diese stille, traurige Kraft von Komm großer schwarzer Vogel zaubert mir heute noch eine Ganzkörpergänsehaut und Tränen in die Augen. Da schwingt die Melancholie in mir.
Thomas Andreas Beck: Glück ist für mich, Leidenschaft zu leben. Also keineswegs nur die Abwesenheit von Problemen, Schmerzen und Leid. Glück ist für mich die Freiheit, meine eigenen Fehler, Erfolge und Beziehungen zu machen. Wenn es nur ein Wort statt Glück gäbe, dann ist es Freundschaft für mich.
Thomas Andreas Beck: Aktuell bin ich bei 0% Liedern, ich fokussiere mich voll und ganz auf Texte für mein nächstes Buch.
Thomas Andreas Beck: Schreiben ist bei mir in den Lebensalltag integriert, an allen meinen Orten gibt es eine Schreibmaschine. Ich schreibe immer dann, wenn ein Gedanke oder eine Ahnung, ein Gefühl in mir anklopft. In mir köcheln ständig Fragen. Ich will verstehen, forschen, aufdecken, entdecken. Das treibt mich an.
Thomas Andreas Beck: Clemens war vor über 20 Jahren im selben Seminar wie ich. Es war eine Art Selbstfindungsworkshop für Manager, ich war ja damals Bagger Verkaufsleiter. Irgendwie war es Freundschaft auf den ersten Blick. Wir sind sehr unterschiedlich, für mich ist die Kombination seiner messerscharfen Strukturiertheit und meiner emotional chaotischen Kreativität eine perfekte Mischung. Wir haben uns gegenseitig durch Höhen und Tiefen begleitet. Das schweißt für immer zusammen.
Thomas Andreas Beck: Mit Adolf Hitlers Vater.
Thomas Andreas Beck: Drei dicke, leere Notizbücher. Viele gute Stifte in verschiedenen Farben und einen Datumsstempel. //
<< KOSTE ES WAS ES WOLLE
>> www.thomasandreasbeck.at
Interview Robert Fischer
Foto: Thomas Andreas Beck
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