Auf 120 Seiten erklärt Wippermann seinen Lesern warum es gefährlich ist die DDR mit dem Dritten Reich zu vergleichen. Nach relativ fundierter Recherche leitet er außerdem her, warum aus seiner Sicht die Begriffe "Extremismus" und "totalitär" unkorrekt sind, dieses mutet zwar objektiv an, wird aber letztendlich doch durch einige Kommentare zu bekannten Persönlichkeiten verdorben.
Das Schaupielhaus schließt sich den Jubilaren an und bringt anlässlich des 100. Geburtstags von Bruno Kreisky eine Reihe von 10 Folgen zu dessen Leben und Wirken. Die dritte Folge unter der Regie von Alexander Charim hinterfragte den "echten Österreicher" Kreisky.
"Johann Sebastian Bach trifft Friedrich den Großen am Abend der Aufklärung" lautet der Untertitel der vorliegenden Biografie des Journalisten James R. Gaines.
"Eine erlebte Poetik" heißt es im Untertitel dieses wunderschön aufgemachten Buches für Leser ab 14 Jahren. Der Autor begibt sich auf eine Zeitreise, an dessen Anfang der Klang und der Takt standen, und die Sprache, in Rhythmus gegossen, auf betörende Weise erlebbar wird.
Für die einen war er platt und rund wie Palatschinken, für die anderen eine Art Birne, wieder andere glaubten, er sei hohl wie ein Luftballon: Der Planet Erde. Im vorliegenden herausragend illustrierten Sachbuch für junge Menschen ab 7 Jahren zeigt Guillaume Duprat die verschiedensten Bilder, die sich die Völker früher gemacht haben.
In der von Renatus Deckert herausgegebenen Anthologie "Die Nacht, in der die Mauer fiel" erzählen 25 Schriftsteller aus Ost- und Westdeutschland von ihren persönlichen Erlebnissen und Erinnerungen an den Fall der Berliner Mauer. Aus ihren individuellen Erinnerungen entsteht ein interessantes Bild des 9. November 1989.
40 Jahre Woodstock wurde 2009 gefeiert und aus diesem Anlass schrieb Elliot Tiber gemeinsam mit Tim Monte ein Buch darüber, wie Woodstock zu Woodstock wurde und wie es das legendäre Festival der "3 Days of Peace and Music" fast nie gegeben hätte.
Ein alter Meister als Theatermacher, naturgemäß. "Österreich selbst ist nichts als eine Bühne: Thomas Bernhard und das Theater" ist das Begleitbuch zur Ausstellung im Österreichischen Theatermuseum, herausgegeben von Manfred Mittermayer und Martin Huber.
Eine besonders wertvolle Reise um die Welt liegt mit "Länder und ihre Flaggen", dem Sachbuch für junge Neugierige, von Sylvie Bednar vor. 193 Nationalfahnen sind im Buch abgebildet und sind der Ausgangspunkt für einen kurzen Abriss auf ihre Geschichte. Und das liest sich weitaus spannender als man denken möchte.
Um Kino - ja, um Künstler - ebenfalls ja; aber um die wirkliche Aufarbeitung von Konflikten geht es in Horst Pehnerts autobiographischer Schilderung "Kino, Künstler und Konflikte: Filmproduktion und Filmpolitik in der DDR" nicht. Von Katja Kramp.
Es war ein Abend der Statistiken, Anekdoten, Meinungen und sonstigen Erinnerungsbruchstücken, Tanzmusik aus Deutschland inklusive. Das hoch geachtete Regiekollektiv Rimini Protokoll brachte im Rahmen der Wiener Festwochen "Karl Marx: Das Kapital, Erster Band" auf die Bühne und bewies damit, dass man auch mit sperriger Literatur zum Amüsement beitragen kann."
Ja, auch das gibt es: Ein Buch von Katja Mutschelknaus über die 300-jährige Geschichte des Kaffeeklatschs, vom Wesen und Wirken eben jenes, über die Sehnsucht nach Gemütlichkeit und - dem Untertitel entsprechend - über "die Stunde der Frauen".
Die Kulturgeschichte des Fußballs, sowie Legenden, Idole und Regelkunde sind die Hauptthemen etlicher Bücher, die zur UEFA EURO 2008™ erscheinen und freilich auch Gültigkeit für ein Leben nach einem fußballesterischen Großereignis haben. Vom Teufelskick um Mitternacht, Fußball-Göttern und der ernsthaften Auseinandersetzung zu den Geschäften rund um den Fußball ist so ziemlich alles für jede Altersklasse erhältlich. Eine Übersicht von Manfred Horak.
"Das erste Konzert, in dem ich mich sehr gelangweilt habe, und zwar so schlimm, dass ich ständig die Seiten im Programmheft zählte, die noch abzusingen waren, und beim Sitzen jenen Steißbeinschmerz verspürte, der typisch ist für wirkliche Langeweile, dieses Konzert bestand in einer Aufführung der Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach..."
Wann haben die Beatles Ihr letztes öffentliches Konzert gespielt? Enthält der Song "Lucy In The Sky With Diamonds" wirklich eine versteckte Botschaft über die Droge LSD? Und wer sind die ominösen Background-Sängerinnen, die auf "Across the Universe" zu hören sind? (*)
Das Beatles Lexikon von Rainer Bratfisch gibt Antworten auf all diese Fragen und natürlich noch vielen mehr.
Unsere Podcast-Reihe Filmkultur beschäftigt sich diesmal mit dem Mythos Marlene Dietrich und der dazu gehörenden Ausstellung und Filmreihe in der Österreichischen Filmgalerie in der Kunstmeile Krems in Niederösterreich. Marlene Dietrich ist eine der wenigen Persönlichkeiten, die schon zu Lebzeiten zur Ikone wurde. Mit ihrer Schönheit, erotischen Ausstrahlung und einzigartigen Unabhängigkeit erfüllte sie über Jahrzehnte kollektive Wunschbilder und Phantasien.
Josef von Sternberg hat das Image der geheimnisvollen, erotischen Frau mit seinen Filmen weltberühmt gemacht. Doch Marlene Dietrich hat zeitlebens an der Perfektionierung dieser einzigartigen Kunstfigur Dietrich gearbeitet. Ihre ambiguitiven Selbstinszenierungen und Aussagen machen sie noch heute zu dem, was sie schon zu Lebzeiten war: ein Mythos.
Erstmals wird in Österreich diesem Mythos mit einer Ausstellung Rechnung getragen. In enger Zusammenarbeit der Österreichischen Filmgalerie mit der Marlene Dietrich Collection der Deutschen Kinemathek Berlin werden einzelne Facetten des Mythos Marlene Dietrich mit zum Teil bisher unveröffentlichtem Material aus dem Nachlass von Marlene Dietrich transparent und spürbar gemacht. Zahlreiche Filmausschnitte und Privataufnahmen, Fotografien, persönliche Briefe, Dokumente, Kostüme und Accessoires aus dem persönlichen Nachlass von Dietrich stehen im Zentrum der Ausstellung. Erstmals werden auch Dokumente ihrer mehrfachen Reisen nach Österreich in einer Ausstellung der Öffentlichkeit näher gebracht.
Zu Gast in Krems war David Riva, der Enkel von Marlene Dietrich, der nicht nur viel zu erzählen hatte, sondern auch den Film "Marlene Dietrich: Her Own Song" und sein Buch "A Woman at War: Marlene Dietrich Remembered" erstmals in Österreich präsentierte. //
Text und Podcast-Produktion: Manfred Horak
Fotos: Niko Formanek, Österreichische Filmgalerie, Marlene Dietrich Collection
Klischee und Realität: Kritische Betrachtungen.
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