Der sanfte Killer.
Musik: @@@@@@
Klang: @@@@@@
Label/Vertrieb: Prestige/Universal Music (1961; ReRelease 2006)
Coleman Hawkins war das, was man einen "Wilden Hund" nannte. Nicht
umsonst wird er in diversen Lexika als "Killer" bezeichnet, als einer,
der seine Mitmusiker in Grund und Boden spielte und der auch als Mensch
dem Luxus und der Übertreibung nicht wirklich abhold war. Coleman
Hawkins konnte aber auch anders, er konnte entspannen und relaxen, aber
selbst dann verzichtete er nicht auf seinen nachgerade brutalen Sound
am Tenorsaxofon. Sein langjähriger Widersacher Lester Young sagte
einmal über ihn: "Er (Coleman Hawkins) ist ein Mann, der ein
Tenorsaxofon spielt, das dich aufrüttelt und wissen lässt, dass es ein
Tenorsaxofon ist." Hawkins schuf etwas, was ein omnipotentes Vokabular
für das Tenorsaxofon darstellte - und fünfundvierzig Jahre lang pflegte
und festigte er seinen Rang.
Auf "The Hawk Relaxes", aufgenommen 1961 von Rudy van Gelder in dessen Studio, und begleitet von Ronell Bright am Piano, Kenny Burell an der
Gitarre, Ron Carter am Bass und Andrew Cyrille am Schlagzeug klingt das
Tenorsaxofon zwar nicht ganz so brutal, im Vordergrund steht es trotz
allem.
"When the Day is done", "Under a Blanket of Blue", "Moonglow" und
"Just a Gigolo" verlangen eben von der Komposition ein wenig
Zurückhaltung und auch wenn es Coleman Hawkins hörbar schwerfällt, sein
Licht unter den Scheffel zu stellen: Es sind wunderbare Aufnahmen aus
einer Zeit in der es im Jazz eben noch absolute Leader gab. (akro)