Erneut wird die Schatztruhe aus den geheimnisumwitterten Bob Dylan Archiven geöffnet, um im Rahmen der Bootleg Series ein weiteres Selbstportrait von Bob Dylan zugänglich zu machen. "Another Self Portrait" mit Aufnahmen der Jahre 1969 bis 1971 bringt dabei erstaunliches zum Vorschein.
Mit dem aktuellen Album "Brothers in Bamako" hören wir Songs, die - auf der Suche nach den Wurzeln des Blues und der Afro-Amerikanischen Musik - unmittelbar berühren.
Ein letzter kurzer Rückblick auf das Jahr 2012 und deren denkwürdigsten Alben, Songs und Live-Konzerte.
Was darf man sich von einem Bob Dylan Album mit neuen Songs anno 2012, also 50 Jahre nach seinem Debüt-Album, erwarten? Sein 35. Studio-Album trägt den Titel "Tempest", erinnert von daher (allerdings unter Verzicht des bestimmenden Artikels) an das letzte Werk von William Shakespeare, und hat, wie die meisten Dylan-Alben, keinen monothematischen Handlungsstrang.
Der Oscar-prämierte Regisseur Martin Scorsese zeichnet auf "Living in the Material World" das Leben und Wirken von Gitarristen, Sänger und Songwriter George Harrison (The Beatles; Traveling Wilburys) nach. Einmal mehr gelang ihm damit eine spektakuläre Doku.
Ben Sidran zeigte am 28. Juni 2011 beim Jazzfest Wien im Porgy & Bess ein letztes Mal wie man Dylan Songs in eine neue Umlaufbahn katapultiert.
Dylan nahm sich nach seinem Motorradunfall im Juli 1966 eine Auszeit und begab sich im Jahr darauf mit seinen Musikerfreunden von The Band in den Kellergeschoß deren Hauses, wegen des Anstrichs 'Big Pink' genannt, in West Saugerties nahe Woodstock, um Musik zu machen, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war: "The Basement Tapes".
"Is it rolling, Bob?" Wir schreiben das Jahr 1969, Dylan ist verheiratet, Vater geworden, und lebt mit der Familie am Land. Auf "Nashville Skyline" lässt uns Dylan Einblick nehmen in sein privates Glück und löst nebenbei eine Neuorientierung in der Musikszene aus.
Das Jahr 1968 war geprägt von psychedelischer Musik und langwierigen Studiotüfteleien. Bob Dylan zog dieser elektrischen Musik die Stöpsel raus und nahm innerhalb von nur neun Stunden sein "John Wesley Harding" auf.
"That thin, that wild mercury Sound", wie es Dylan nannte, fand Eingang auf dem ersten Doppel-Album und zugleich vermutlich besten Album der Rockgeschichte, auf "Blonde On Blonde".
Das sechste Album von Bob Dylan zählt zu "One of the two or three finest rock and roll albums ever made", wie der Musikhistoriker Greil Marcus einmal meinte, und dem kann man sich nur anschließen. Darauf enthalten: "Like a Rolling Stone", das in einer weltweiten Umfrage unter Musikern zum besten Lied aller Zeiten gewählt wurde.
Studio-Album Nummer 31, "Love And Theft", unter dem Pseudonym 'Jack Frost' selbst produziert, bestätigt in unheimlicher Weise die Einzigartigkeit von Bob Dylan.
Bob Dylan präsentierte mit "Time Out Of Mind" einmal mehr zeitlose Songs - Rohdiamanten - und erhielt dafür drei Grammys, u. a. für das "Beste Album des Jahre 1997".
Ein energiereicher Gesprächsabend zur Person Bob Dylan mit Ringsgwandl, Gerhard Ruiss, Irmie Vesselsky, Laura Rafetseder, Tristan Jorde, Zen Meister Daniel Medvedov alias Yu Hsin Sai und Live-Musik von The Wichita und Martina Baumann. Live am 26. Mai 2011 (Beginn: 20 Uhr) in der Arena Bar, Margaretenstr. 117, 1050 Wien.
Was in den 1960er Jahren begann, nämlich ein Album mit dem Titel "...sings Bob Dylan" zu veröffentlichen, kam bis heute nicht wirklich aus der Mode. Nur ganz wenige, wie z.B. Jimi Hendrix, schafften es, das Dylan-Original auf ein neues Level zu bringen, viele scheiterten bei diesem Unterfangen auf hohem Niveau, die meisten scheinen hingegen vor Ehrfurcht die Eigenständigkeit bei der Studiotür abgegeben zu haben. So auch Dirk Darmstaedter.
"Christmas in the Heart" ist das erste Dylan-Album seit "World Gone Wrong" (1993), auf dem ausschließlich Coverversionen zu hören sind. Dass er sich ausgerechnet Weihnachtslieder vornahm ist eine große Überraschung. Weniger überraschend vielleicht, dass His Bobness innerhalb dieses Genres ein echter Meilenstein gelang.
Ob es ein Meisterwerk ist? Es ist wie die meisten Werke des poetischen Musikanten. Vielsagend, aber keine Überraschung, auf die man bei Bob Dylan immer wieder wartet. Weniger hintergründig, mehr spielfreudig. Trotzdem lässt Album Nr. 46, das unter dem Titel "Together Through Life" firmiert, Dylanianern ein großes Feld an Frei- und Spielraum.
Es ist nicht nur die Liebe zwischen zwei Generationen, sondern auch die Liebe zwischen zwei unterschiedlichen Milieus, die im Kinofilm "Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe" aufgearbeitet wird. Zudem ist es eine "einzige Hommage", so Regisseur Leander Haußmann, "an Filme, die mir etwas bedeuten."
Das Debüt-Album von Markus Brandstetter und Bodhii Blvd, ist ein musikalisches Lebensgefühl im rockigen Singer-Songwriter-Format mit exzellenten Liedern über die Sinnsuche, verlorenen Paradiesen und jeder Menge Assoziationsketten zur Beat-Generation rund um Jack Kerouac.
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Versuch gestartet wurde, das Gesamtschaffen von Bob Dylan in komprimierter Form zu würdigen. Und es ist auch nicht das erste Mal, dass ein derartiger Versuch auf bisweilen herbe Kritik von Dylan-Fans stößt, die im Übrigen oft an die vielen Möchtegern-Teamchefs dieser Welt erinnern.
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