Erneut wird die Schatztruhe aus den geheimnisumwitterten Bob Dylan Archiven geöffnet, um im Rahmen der Bootleg Series ein weiteres Selbstportrait von Bob Dylan zugänglich zu machen. "Another Self Portrait" mit Aufnahmen der Jahre 1969 bis 1971 bringt dabei erstaunliches zum Vorschein.
Was darf man sich von einem Bob Dylan Album mit neuen Songs anno 2012, also 50 Jahre nach seinem Debüt-Album, erwarten? Sein 35. Studio-Album trägt den Titel "Tempest", erinnert von daher (allerdings unter Verzicht des bestimmenden Artikels) an das letzte Werk von William Shakespeare, und hat, wie die meisten Dylan-Alben, keinen monothematischen Handlungsstrang.
Der Mann mit der einzigarten Stimme, Tom Waits also, hat auch im Alter von 62 Jahren und nach insgesamt 23 Alben noch nichts von seiner Gabe verloren Geschichten zu erzählen. Mit seinem neuesten Streich "Bad As Me" beweist er jedenfalls erneut, dass er bei weitem nicht zum alten Eisen gehört.
Ben Sidran zeigte am 28. Juni 2011 beim Jazzfest Wien im Porgy & Bess ein letztes Mal wie man Dylan Songs in eine neue Umlaufbahn katapultiert.
Mit Madeleine Peyroux tauchte 1996 eine Sängerin in der internationalen Musikszene auf, die stark polarisiert: Geraten die einen vollends ins Schwärmen ob ihrer Gesangsstimme und ihrer musikalischen Grundidee, stellt sich bei anderen pure Langeweile ein. "Standing on the Rooftop" wird an diesen Positionen nichts ändern.
Dylan nahm sich nach seinem Motorradunfall im Juli 1966 eine Auszeit und begab sich im Jahr darauf mit seinen Musikerfreunden von The Band in den Kellergeschoß deren Hauses, wegen des Anstrichs 'Big Pink' genannt, in West Saugerties nahe Woodstock, um Musik zu machen, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war: "The Basement Tapes".
Das Jahr 1968 war geprägt von psychedelischer Musik und langwierigen Studiotüfteleien. Bob Dylan zog dieser elektrischen Musik die Stöpsel raus und nahm innerhalb von nur neun Stunden sein "John Wesley Harding" auf.
Die späte Österreich-Premiere der "Duchess of Coolsville" am 1. September 2010 im Porgy & Bess entpuppte sich als wahres Fest für ihre treuen Fans.
Sie ist die Duchess of Coolsville, Poetin, ausdrucksstarke Stimme und große Melodienerfinderin: Rickie Lee Jones. Mit "Balm in Gilead" veröffentlicht sie ein weiteres kolossales Album, das mit intensiven Texten und musikalischen Feinheiten überzeugt.
Ob es ein Meisterwerk ist? Es ist wie die meisten Werke des poetischen Musikanten. Vielsagend, aber keine Überraschung, auf die man bei Bob Dylan immer wieder wartet. Weniger hintergründig, mehr spielfreudig. Trotzdem lässt Album Nr. 46, das unter dem Titel "Together Through Life" firmiert, Dylanianern ein großes Feld an Frei- und Spielraum.
Das Debüt-Album von Markus Brandstetter und Bodhii Blvd, ist ein musikalisches Lebensgefühl im rockigen Singer-Songwriter-Format mit exzellenten Liedern über die Sinnsuche, verlorenen Paradiesen und jeder Menge Assoziationsketten zur Beat-Generation rund um Jack Kerouac.
Im Jahr 1973 veröffentlichte Tom Waits sein Debütalbum "Closing Time", ein Album, von dem er sich, wie in einem 1997 geführten Interview mit Bill Flanagan zu lesen war, distanziert, in dem er sagte: "Ich habe etwas Mühe mit diesen Songs, wenn ich sie höre. Ich höre meine frühen Songs nicht wirklich gerne. Ich nehme an, ich fühle, dass ich als Songwriter besser geworden bin." Das ist sicherlich auch der Grund weshalb jene 24 bislang unveröffentlichten Lieder auf "Orphans" aus dem Jahr 1982 oder noch jüngeren Datums sind.
Tom Waits veröffentlicht keine schlechten Alben. Das war noch nie der Fall, und auch "Real Gone" ändert daran nichts.
Ein Mythos ist ein öffentlicher Traum, sagte mal Mythologe Joseph Campbell, und Metaphern, die auf ein transzendentes Geheimnis deuten, den Menschen durchs Leben geleitend. Sich musikalisch Mythen anzunähern ist freilich nix Neues und schon gar nicht im Zeitalter des culture recycling, Stichwort Retro.
Eine Band mit Rock-Texturen: Country-informierter Roots-Rock, pfiffige Balladen, satte Gitarren.
Johnny Cash war ein notorischer Frühaufsteher. Spätestens um 5 Uhr Früh begann sein Tagwerk, oft sogar noch früher, um 4.30 Uhr. CD einlegen, Musik hören, etwas später Kaffee kochen, noch mehr Musik hören. Bis er so weit war, zum Stift und Papier zu greifen, um niederzuschreiben, was ihm durch den Kopf ging. "Ich setze mich nicht zu einer jeweils bestimmten Zeit hin um zu schreiben", meinte er mal. Dafür täglich.
Die seit 1984 bestehende Band aus Seattle hat ein wütendes auf ihre Punk-Wurzeln erinnerndes Album veröffentlicht. Ein Album, das gegen Präsident Bush auftritt und inhaltlich, obwohl vorher aufgenommen, Bushs Reaktionen während der Katrina-Tragödie wiedergibt.
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